Dienstag, 3. April 2012

Tag 28: 05.09.2012 Stadtroda - Rottenbach



  • Also mal ehrlich - Reingard hat in das Tagebuch nur noch geschrieben: "Die letzte Etappe - ausrollen!"
  • Das beschreibt auch das unglaubliche Glücksgefühl, welches uns auf der letzten Etappe begleitete.
  • Es war wie ein Rausch - wir bekamen das Grinsen überhaupt nicht mehr aus dem Gesicht!
  • Insgesamt also ein wunderschöner, anstrengender, intensiver, erlebnisreicher Urlaub, derauch mit einem Tagebuch nicht zu beschreiben ist.....
km gesamt :2730







Tag 27: 04.09.2012 Leipzig - Stadtroda



  • Frühstück bei Romy. Wir saßen gemütlich und das Aufstehen viel uns etwas schwerer als sonst. Dank einer guten Wegbeschreibung von Backi und Gunters Fortschritten bei der Arbeit mit GPS waren wir ruck-zuck auf dem Elsterradweg, der wirklich sehr, sehr schön ist. Wir haben in einem Kaffee zum 2. Frühstück gemacht und wollten dann in Zeitz einkaufen. Leider war die gesamte Innenstadt aufgegraben, kein Laden - kaum Leute und bevor wir ein Haufen Zeit vertrödeln, fuhren wir weiter, in der Hoffnung , dass wir noch eine Einkaufsmöglichkeit finden. Unser Wasser ging nämlich langsam zur Neige, nachdem wir eine Trinkflasche weggießen mussten, weil das Wasser schlecht war. es war doch seit 2 Tagen sehr heiß und die hatten wir bei Romy vergessen zu wechseln.

  • Unterwegs machte uns ein Wegweiser auf den Saaleradweg stutzig. Deshalb standen wir eine Weile und überlegten, ob wir jetzt schon dorthin wechseln sollten.

  • Da kamen zwei Radler daher und die kannten sich in der Umgebung total gut aus. Sie beschrieben uns einen Weg, wo wir auch einkaufen konnten.
  • So kamen wir nach Crossen und nahmen in der Mitte des Dorfes Bratwurstgeruch wahr - Dorffest.
  • Wir also umgelenkt und Pause bei Radler und Bratwurst.
  • Ich saß noch nicht richtig auf der Bank, da setzte sich schon eine Frau in unserem Alter neben mich und sie freute sich so mit uns zu reden - ruck zuck  waren wir von allen umringt und waren die Attraktion auf dem Fest, wo gerade die Mittagspause eingekehrt war. Die Pauese fiel etwas länger aus... Irgendwann mussten wir uns mit Macht verabschieden.

  • Am Dorfrand fanden wir dann auch den Supermarkt und beim Weiterfahren sah ich dann auch die Herstellungsfirma der "Nudel". Lecker Sorte!
  • Wir fuhren durch das wunderschöne Mühltal und den Zeitzer Grund - hier ist eine Mühle an der anderen - fast alle Hotels und Gaststätten - unterwegs fuhren Pferdekarren. Da mussten wir teilweise hinterher kutschen, weil die Straße so eng war.
  • Es lohnt sich nochmal hier her zu kommen. Diese Strecke ist auch für Anfänger geeignet.
  • Dann waren wir in Stadtroda. Wir haben heute die ü. 100 km gar nicht gemerkt, weil es so schön war und wir ausschließlich auf Radwegen gefahren sind.
  • Da es in der Nähe keinen CP gibt, haben wir uns nach einer Pension o.ä. umgesehen. Am Stadtrand war eine Werbetafel für das Hotel Hammermühle, welches direkt am Radweg liegt. Als wir da waren - 4-Sterne - na gut - zum Schluss nur das Beste. Das ist es auch, natürlich auch der Preis. Wir hätten alles Mögliche buchen können - die Dusche tut es auch :-)
  • Dann sind wir im Biergarten eingerückt, welcher sich im Innenhof befindet - hier saß es sich sehr gemütlich.

  • Leider befand sich in Gunters Essen eine Glasscherbe. Gott sei Dank haben wir das rechtzeitig erkannt. Es ist nichts passiert.
  • Der Kellner brachte sofort ein neues Essen und wir bekamen dazu noch zwei Getränke frei.
  • Dann kam noch ein Pärchen im Oldtimer angefahren - tolles Teil und die beiden im perfekten Outfit.
  • Übrigends liegt unser Zimmer  im Gesindehaus, innen jedoch super eingerichtet - es wurde optimal gelöst. Das Ganze steht unter Denkmalschutz - da kann man sich vorstellen, wieviel hier investiert werden musste.
  • Der Kellner erzählte uns dann noch, dass es doch einige Gäste gibt, die sich über die kleinen Zimmer aufregen, obwohl doch 4 Sterne sind.
  • Wir jedenfalls fanden unser Zimmer gemütlich und der Zugang war urig.
km: 104

Tag 26: 02.09.2012 Torgau Leipzig



  • Nach dem Frühstück beim Kauflandbäcker sollte es nun in Richtung Leipzig losgehen.
  • Leider konnte uns bisher niemand sagen, ob in diese Richtung ein Radweg geht. Auf dem Parkplatz wusste dann einer, dass es einen bis Eilenburg gibt und konnte ihn uns sogar beschreiben.
  • Wir fanden den Weg, der dann doch eher ein Wanderweg war und auch leider nicht beschildert ist.
  • Mitten im Wald haben wir zwei Arbeiter von der Wasserwirtschaft gefragt, ob das der Weg nach Eilenburg ist. da wollte sich der eine fast totlachen - wir hatten uns ein Stück verfahren - also zurück - war nicht weit und über einen Ackerweg gehoppelt.
  • Dann ging es irgendwie bis Eilenburg, wo wir mitten auf dem Marktplatz unsere Küche auspackten und Mittag machten.
  • Dann mussten wir doch wieder zur B 87 zurück, auf der es sogar einen Radweg gab - aber nicht lange.
  • Ein Mann riet uns zum Weg über die Dörfer. Das war auch schön zu fahren, nur vorwärts gekommen sind wir nicht, weil wir viel zu große Umwege fahren mussten - also wieder B-Str.
  • Irgendwann fing dann der Radweg nach Leipzig an.
  • Da haben wir dann unsere T-Shirts mit der Radstrecke angezogen und dadurch bei einigen Leuten großes Erstaunen hervorgerufen.
  • Nach einigem Gegurke durch die Stadt, waren wir gegen 13. 00 Uhr bei Romy angekommen.
  • Am Nachmittag waren wir am Cospudener See. Gunter sollte mit beachen - ging gar nicht - Sprungkraft - 10.
km: 77

Tag 25: 01.09.2012 Beeskow - Torgau



  • Wir habe gut in unserem Zelt geschlafen, gefrühstückt - heute Haferbrei mit frischen Himbeeren  hmmmm ....
  • Naja, der Bursche an der Rezeption wusste nur, dass ein Radweg entlang der Straße bis zum nächsten Ort geht, aber das reichte uns ja erst mal. Das war ein First-Class Radweg! Unterwegs haben wir Reiher und  Kiebitze beobachtet.
  • Später entschieden wir uns nicht auf dem ausgeschriebenen Radweg, sondern dem an der B-Straße befindlichen entlang zu fahren. Diese Strecke war um die Hälfte kürzer. im nächsten Ort war dann Schluss mit dem Radweg. - ab auf die B-Straße. Na gut, haben wir gedacht, wer in Russland auf der Straße geradelt ist, der kann das auch hier. Und siehe da, selbst polnische LKW-Fahrer können hier gesittet überholen. Überhaupt dachten wir, wir sind in einer anderen Welt. es kam uns so vor, als ob alle nur 50 km/h fuhren. Da merkten wir erst mal, wie schnell man im Baltikum und Polen gefahren ist. Mit relativ wenig Verkehr kamen wir dann in Lübben an.
  • Mitten im Herzen des Spreewaldes ! zum 2. Frühstück gab es auch eine Gurke und ein Fischbrötchen, dazu dünnen Kaffee. Gunter hätte so gerne einen richtig Guten gehabt.
  • Der Herr von der Touri-Info hat sich auch redlich bemüht, aber einen Radweg konnte er uns auch nicht nennen. da hat uns ein freundlicher Radfahrer geholfen, uns aber sagen müssen, dass es auch weiterhin erst mal keinen Radweg und auch keine Alternative gibt.
  • Na gut - wieder auf die B 87, die inzwischen gut belegt war und so wurde es auch wieder nervig.
  • Nachmittags waren wir dann in Herzberg, ein nettes Städtchen. Haben hier nette Leute im Rathaus getroffen, die, obwohl keine Sprechstunde mehr war, uns noch anhörten. Sie konnten uns aber bis Torgau auch keinen Radweg zaubern. Die guten Wünsche für die B-Straße hatten sie aber für uns und die waren auch ehrlich gemeint.
  • Haben uns beim Italiener erst mal Kaffee, Nudeln und Lasagne gegönnt und sind dann wieder rein ins Gewühl auf der Bundesstraße.
  • Zwischendurch gab es dann noch mal einen Radweg neben der B-Straße. Das war schon eine Erholung.
  • Jetzt sind wir auf einem netten kleinen CP in Torgau.
  • Der Platzwart konnte uns für morgen auch keinen Radweg nennen - vielleicht gibt es andere kundige Radfahrer - mal sehen.
  • Gunter hat uns noch ein Bierchen vom Kaufland geholt - wir haben unsere Küche geplündert, geduscht und zufrieden.
  • Apropos Bier - auf jedem kleinen Nest im Osten bekommt man ein gut gekühltes Getränk - auch im kleinsten Konsum. So was geht in Deutschland nicht - man bekommt höchstens mal eine kalte Cola im Marktkauf - aber Bier - naja an der Tanke. Es schmeckt aber auch so, nach der bleibelasteten Strecke.
  • Was ich noch vergaß, als die B-Str. zu einer Kraftfahrstraße auswuchs, mussten wir zwangsläufig runter und wurden durch ein Gewerbegebiet geführt. Da kamen wir an einer Bäckerei - wie Wagner in Saalfeld - vorbei. hier bekam Gunter endlich seinen guten Kaffee und noch besseren Kuchen - toll !!
km: 128

Tag 24: 31.08.2012 Miedzyrcecz PL - Beeskow D



  • Alles Gute zum Geburtstag!
  • Ich hatte ja auch ein kleines Geschenk mit. Ein T-Shirt mit unserer Route drauf - kam ganz gut an.
  • Gutes Frühstück im Motel - bis auf den Kaffee - naja. Wir sind ja auf Basic-Trip da geht das schon.
  • Rückfahrt zur Stadt - erst Radweg dann Straße, die aber nicht sehr befahren war. Dafür war es bergig  und nach 30 km waren wir schon das erste Mal platt und haben dann bei ca. 45 km eine Pause gemacht.
  • Wir haben versucht, unsere letzten Zloty loszuwerden - ging erst mal nicht - so viel Essen brauchten wir ja nun auch wieder nicht und ein Kaffee gab es auch nicht. Na gut, weiter ging es .

  • Es entwickelte sich in Richtung Grenze zur Qual - erst mal das Terrain und dann der Verkehr, die sind heute wieder wie die Kaputten gefahren.
  • Irgendwie haben wir dann doch die Grenze erreicht. hier haben wir schnell noch Kaffee getrunken und Essen gekauft - immer noch 10 Zl. übrig. Dafür wollten wir 4 Äpfel von einem Händler kaufen. Bei ihm hat ein ganzes Kilo 1,5 Zl. gekostet. Gunter hat dann einfach den Schein hingelegt, da ist er bald in Ohnmacht gefallen und hat uns den Beutel voll Äpfel gepackt, die wir natürlich nicht mitnehmen konnten - Gunter wieder ein paar raus - dafür er mit einer Schale Himbeeren eingepackt. die haben wir auch genommen, damit das Ganze ein Ende hat. Sie haben es sogar heil bis zum CP überstanden.

  • Überstanden war aber die Etappe noch nicht. Laut Karte mussten wir noch 28 km fahren. wir hatten schon 98 auf der Uhr. Na gut - schien machbar!
  • Aber wieder ging es bergauf und wenig bergab. Wo die Flachländer nur die Berge hernehmen :-)
  • Gut, wir fuhren nur auf Radwegen - dadurch wurde es zwar noch etwas länger, war aber gut so, denn die Straße ist doch sehr befahren, wenn sie auch nicht mehr so rasen.
  • Der Weg zog und zog sich und wir waren doch bald platt wie die Flundern.

  • Irgendwann war Beeskow da und damit dann auch irgendwann der CP.
  • Der ist gut und auch nicht stark belegt.

  • Wir haben unser Zelt aufgebaut, geduscht und sind auf Empfehlung des Burschen an der Rezeption ins nahegelegene Sportlerheim.
  • Hier sollte es zwar einfaches, aber gutes und viel Essen geben.
  • Das bestätigte sich dann auch und wir merkten, dass wir zwar ein Haufen zu Essen eingekauft hatten, aber nichts gegessen haben - naja das Gehirn war wohl Blei verseucht.
  • Wir haben noch auf Gunters Geburtstag und die ganzbeinige Rückkehr nach Deutschland angestoßen. Anschließend noch ein Schlenker an der Tankstelle vorbei - Gute - Nacht -Bier!
  • Jetzt hocken wir im Zelt und erledigen unsere Aufgaben :-)
  • Wir finden beide, dass es im Zelt sehr gemütlich ist.
km: 125

Tag 23: 30.08.2012 Wielen - Miedzyrcecz



  • Es ging doch nicht - es war so eklig, man hatte nur zu tun, dass man sich nicht so viel bewegte im Bett. Ich habe die Vermutung, dass es die Notunterkünfte für die Tippelbrüder sind - jedenfalls kein Hotel !!!
  • Wir waren uns früh sofort einig, hier nicht zu frühstücken - zusammenpacken und los. Wir haben dann auf einem Waldweg Kaffee gemacht.
  • Dann haben wir mal wieder mit dem Wind gekämpft und wie !!
  • Nach den ersten 30 km waren wir schon total fertig und kamen, Gott sei Dank, in eine kleine Stadt, die uns ganz gut gefiel - Fußgängerzone und endlich mal ein Kaffee, wo wir uns sofort niederließen und einen herrlichen Kuchen und Kaffee verzehrten - toll.
  • Dann kam wieder Straße und Wind und Wind und Straße. Dann nutzten wir eine Abkürzung auf einer großen Straße, aber die mussten wir machen, weil die Ausweichstrecke auf einem Sandweg entlang ging - das hätte womöglich 5 km schieben bedeutet - also Augen zu und durch.
  • Es gab glücklicherweise einen winzigen Randstreifen und weniger LKW, als befürchtet.
  • Später bogen wir auf eine kleinere Straße ab, an der ein schönes Restaurant liegen sollte. Nach 70 km hatten wir uns auch ein Mittagessen verdient.
  • Wir wurden nicht enttäuscht. Es war ein super Restaurant mit noch besserem Essen - einfach Klasse. da waren wir für die beschi... Unterkunft entschädigt.
  • Einen kleinen Mangel gab es dennoch - am Nebentisch saßen ein paar ewig Gestrige, die der Vergangenheit nachtrauerten und das lautstark kund taten. gunter konnte sich nur schwer beherrschen, nichts zu sagen.
  • Dann mussten wir leider weiter, es saß sich so schön.
  • Die ersten paar Meter sind dann immer eine Qual, dann aber rollt`s.
  • Es gab jetzt auch nichts spektakuläres mehr - eben einer so hin - straff am Wind. Wir sind durch den kalten Wind total ausgekühlt, obwohl wir gekeult haben wie die Ochsen.
  • Anschließend Suche nach der Unterkunft - Motel 2 km entfernt oder CP 5 km.
  • Wir haben uns erst mal das Motel angesehen, um erstens nicht wieder eine Pleite zu erleben und zweitens wenigstens noch eine Reserve zu haben, falls der CP nicht mehr existiert.
  • Geschlafen haben wir im Motel, weil es ganz i.O. ist.
  • Wir standen jeder ca. 1/2 h unter der heißen Dusche, dann kam wieder Leben in den Körper.
  • Gunter sucht noch nach einer Alternativstrecke für morgen zurück nach Deutschland. Wir wollen nicht erst bis nach Berlin fahren. Gunter hat offensichtlich auch etwas gefunden - mal sehen, ob alles klappt. Da kann er sich selbst ein Geburtstagsgeschenk machen.
km: 98